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Transportfliegerstaffel-24

Kurzer Geschichtsabriss

Stabsgebude 1989
Der Ursprung der TS-24 liegt in Dessau. Mit der Auflösung des selbständigen Transportflieger-Geschwader 17 und der Schaffung der Transportfliegerstaffel 27 ( TFS-27) am 02.05.1963 in Dessau, lt. Befehl 14/63 des Ministers für Nationale Verteidigung, wurde der Grundstein geschaffen. Die Transportfliegerstaffel 27 verlegte vom 22. bis 25.Oktober 1963 von Dessau nach Dresden-Klotzsche. Das Fliegertechnische  Bataillon -27 gewährleistete die rückwärtige Sicherstellung der TFS-27. Das FTB-27 unterstand der TFS27.


Die Funktions- und Unterkunftsgebäude der TS und des FTB befanden sich größtenteils im Südteil zwischen der Straße „Zur Wetterwarte“ und dem Eisenbahnanschlußgleis. Der Stab der TS, das fliegende und technische Personal waren im früheren Kommandanturgebäude der LKS 1 untergebracht. (re. Abb. Stabsgebäude 1990)
Das fliegende Personal wechselte des Öfteren die Räumlichkeiten zwischen Stabsgebäude, Baracke am Stabsgebäude und FTB-Gebäude. Das FTB, der Flugvorbereitungsraum bzw. die Lehrkabinette waren im ehemaligen Schulgebäude der LKS 1 untergebracht. Auf dem Gelände der TS befand sich weiterhin die Sporthalle, der Med.-Punkt, ein Kfz-Tanklager sowie Garagen und Unterbringungseinrichtungen für die Wartung der Bodentechnik. Für größere Apelle diente der Platz vor den Garagen des FTB. Das fliegende und technische Personal nutzte meistens den Vorplatz des Stabsgebäudes der TS bzw. den Vorplatz zur Sporthalle zum Antreten. Die Küchen- und Speiseräume für das fliegende Personal befand sich im Haus 110, für das ingenieur- und flugplatztechnische Personal im Haus 106 außerhalb des Kasernengeländes.
Auf dem Flugplatz wurde ein Teil der Halle 285 durch die KRG zur Wartung der Flugzeuge genutzt. Im Gebäude des Towers waren der Dispatcher und die militärische Wetterwarte der TS untergebracht. Bis Mitte der 70iger Jahre befand sich die Wetterwarte nördlich der SLB. Die Bereitschaftskräfte und die technischen Ketten hatten ihre Arbeits- und Aufenthaltsräume südlich der Abstellplätze, ebenfalls befand sich dort die Akkustation.
Am 01.12.1971, mit Beginn des neuen Ausbildungsjahres und neuem Stellenplan, wurde aus der TFS-27 die TFS-24. Das Fliegertechnische Bataillon wurde ebenfalls umbenannt, in
FTB-24. Ab 1974/75  wurde nur noch der Begriff TS-24 verwendet. Im Bestand der Staffel flogen bis zur Einführung der AN 26, 16 IL-14, 4 AN-2 und 2 MI-2. 1965 Umbau von 2 IL-14 ( 416 u. 422 ) als Fotomaschinen durch die Flugzeugwerft Dresden (FWD). 1976 Übernahme von 2 MI-2F als Luftbildmaschinen (328,  335).
Die Staffel gliederte sich in mehreren Ketten. Zeitweise waren 6 Ketten im Bestand der TS-24  ( 4 Einsatzketten, 2 Luftbildketten ).

 

   li. Abbildung: Auszug Verzeichnis 012, Fluglatzschema Dresden

    
1. - 4. Kette IL -14 Transport- und Salonvarianten
5. Kette IL -14 und AN-2  Luftbildvarianten
6. Kette Mi-2 Luftbildvariante 

 

 

 

Nachdem die IL-14 an die Grenze ihrer Nutzungsdauer herangekommen war, musste ein Nachfolgetyp gefunden werden. Im Kommando LSK/LV wurde lange über einen
Nachfolgetyp recherchiert. Es soll sogar der Kauf von fünf  IL-76 zur Diskussion gestanden haben. Die Anschaffungs- und Wartungskosten brachten das Projekt jedoch
zum Scheitern.
Etwa 1978/79 beschäftigte man sich mit der AN-72. Bei einem persönlichen Gespräch mit unserem damaligen Stellvertreter des Kommandeurs für fliegerische Ausbildung
kam die Umschulung auf die An-72 zur Sprache. Die Ausrüstung der TS-24 mit der An-72 kam nicht zu Stande, da das Antonow - Werk in der beabsichtigten Zeit diesen
Typ nicht liefern konnte.
Die Zeit drängte aufgrund der steigenden technischen Ausfälle der Il-14. Die An-26 rückte immer mehr in den Blickpunkt, obwohl sie als Nachfolgemuster bereits
ausgeschlossen war.
1979 begann die Ausserdienststellung der ersten IL-14. Die ersten Maschinen zeigten technische Mängel trotz sehr guter  Wartung durch das technische Personal. ( Haarrisse
 in den Fahrwerksbeinen, Risse in der Beplankung, beim Start verlor eine Maschine den Notausstieg,....) Im Juni 1980 begann für eine Gruppe des technischen Personals die techn. Umschulung auf die AN26 in Kriwoi Rog (Ukraine).  Ein kleiner Teil des fliegenden Personal begann am 19.Juli 1980 die theoretische und fliegerische Umschulung an der "Höheren Fliegerschule" der Aeroflot in Kirowograd (Ukraine). Diese Umschulung wurde am 31.10.1980 mit der Rückkehr nach Dresden beendet .

Mit der Umschulung auf die AN-26, fiel der Bordfunker weg. Diese Aufgabe wurde vom Navigator (Steuermann) übernommen.
Im Dezember 1980 Übernahme der beiden ersten AN-26 (371,372) in Dresden-Klotzsche. Am 29.12.1980 erste gemischte Flugschicht AN-26 und IL-14. Geleitet wurde diese Flugschicht, vom Tower Dresden, durch Oberstleutnant P. Pille ( FL ) und Hauptmann L. Kobert ( StvD )
Letzte Einsätze
in der TS-24erfolgten mit der IL-14  bis Dezember 1982.

 

 

IL-14 auf dem Abstellplatz                           AN-26 rollt an den Abstellplätzen vorbei

 

Am 03.Oktober 1990 wurde die TS-24 in die Bundeswehr integriert und übernahm im neu gegründeten LTG 65 als Lufttransportgruppe
Flüge im Interesse Lufttransportkommando und Bundeswehrkommando Ost.
Der erste Auslandseinsatz der An-26 unter dem Kommando der Luftwaffe fand am 19.Dezember 1990 nach Sardinien/Italien statt.
Im November 1992 wurde die TS-24 - alias Lufttransportgruppe LTG 65 - aufgelöst. Die Anna's wurden nach Russland  bzw. an
deutsche Museen verkauft. Die ehemalige 373 wurde nach einem Flugunfall in Friedrichshafen verschrottet.
Die Messmaschine 52+09 (369) flog im Dienst des JBG-32 bis Juni 1994.

 

 

Das Ende

    

Ich danke Hauptmann a.D. Enrico Otto für die Bereitstellung der Fotos von der Abrüstung der An-26

Ich danke R.Kruse für die Bereitstellung der Fotos von der Übergabe der An-26 in Diepholz

 

 

 

 







 
Einladung mit Eintritt zum Ende

in eigener Sache:

Mein letzter Flug auf der IL-14 fand am 30.07.1982 statt. Es war ein Einsatzflug der von Dresden über Cottbus nach Neubrandenburg führte. Auf dem Rückflug erfolgte außerdem noch eine Landung in Preschen. Mein erster Flug auf der AN-26 fand am 08.Oktober 1980, nach Abschluss der theoretischen Prüfung, in Kirowograd statt.


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